Bild: Vitra / Studio AKFB/ Illustration Atelier CTJM
 

Wird das Büro nur noch die Bedeutung eines Briefkastens haben?

Die COVID-19-Pandemie drückt auf die Büroflächennachfrage. So erwartet die Credit Suisse für die beiden Jahre 2020/2021 insgesamt einen Rückgang der Büroflächen von rund 700‘000 m² (Büroflächenmarkt Schweiz 2021 | Dezember 2020). Hauptursache für diesen Trend ist, dass 2021 bereits das zweite Jahr in Folge ein Grossteil der Büroarbeit remote erledigt wird. Da die Mitarbeitenden nachweislich produktiv im Homeoffice arbeiten, steht der Bedarf an physischem Büroraum generell zur Debatte.

Nicht nur wegfallende Betriebskosten locken

Neben der unmittelbaren Einsparung von Betriebskosten gibt es weitere Vorteile von Remote Work. So können zum Beispiel virtuelle Teams ohne Rücksicht auf räumliche Begrenzungen expandieren und wachsen. Zudem ist der Talentpool grösser, denn standortunabhängig können Mitarbeitende quasi aus der ganzen Welt eingestellt werden. Letztlich ermöglicht Remote Work den Verbleib von Frauen, vor allem Müttern, zu höheren Pensen in den Teams.

Die Gefahr der Isolation

Demgegenüber bezeichnen gemäss einer Deloitte Umfrage fast die Hälfte der Befragten die fehlende persönliche Interaktion als einen der grössten Nachteile des Homeoffice. 20% sehen sogar ihr mentales Wohlbefinden gefährdet, fühlen sie sich doch oft isoliert. Isolation der Mitarbeitenden kann wiederum langfristig zu einem reduzierten Wissensaustausch führen und damit Innovationen hemmen.

Karrieren entstehen nicht am Küchentisch

Vor allem jüngere Arbeitnehmende scheinen mit Remote Work zu kämpfen. Sie sind mehr auf den informellen Informationsaustausch angewiesen als erfahrene Mitarbeitende. Jüngere Mitarbeitende verpassen im Homeoffice die Sozialisierung und Betreuung, die in einem physischen Büro stattfindet. In einem frühen Stadium der Karriere, kann dies erhebliche Nachtteile bedeuten.

Nicht das Ende der Büros, sondern eine Neugestaltung

Büros, so wie wir sie heute kennen, sind häufig rein funktional eingerichtete Räume, die dafür gemacht worden sind, dass darin bestimmte Prozesse möglichst reibungslos und effizient vollzogen werden können. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird der Bürostandort eines Unternehmens in Zukunft nicht mehr ausschliesslich auf Leistung ausgerichtet sein, denn diese kann produktiver und kostengünstiger remote geleistet werden. Das Büro wird hingegen aus anderen Gründen aufgesucht, denn schöpferische und kreative Form menschlicher Tätigkeit passiert in der Regel nicht zu Hause am Küchentisch.

Das Büro als sozialer Hub & kreative Keimzelle

Mitarbeitende kommen zukünftig vor allem zum Brainstorming oder auch zur Krisenbewältigung ins Büro. Das sind Formate, die von der Wahrnehmung von Gestik, Mimik und Körpersprache leben. Auch wird das Büro vor allem die Aufgabe haben, die Bindung zwischen Mitarbeitenden und Unternehmen zu fördern. Teambuilding, das Schaffen eines Wir-Gefühls und einer gemeinsamen Identität sind Aufgaben, die in den Büros der Zukunft eine zentrale Rolle spielen.

Räumlich könnten dadurch klassische Arbeitsbereiche – wie Schreibtischinseln kleiner werden. Auch ist wahrscheinlich, dass mehr und mehr Arbeitsplätze im Desksharing betrieben werden, da viele Mitarbeiter nur noch zeitweise ins Büro kommen. Büroflächen werden also nicht verschwinden, zukünftig allerdings wohl tatsächlich insgesamt kleiner, dafür bunter und kreativer!

Wir haben da übrigens etwas für Sie: Video kreative Bürofläche i Wetzikon, Buchgrindelstrasse 7.