Am 31. August 2018 fand das jährliche KMU Forum Zürcher Oberland in Wetzikon statt, welches RiAG als Hauptsponsor unterstützte.

Echtes Netzwerken bleibt auch in Zeiten der Digitalisierung wichtig. Dies zeigte einmal mehr das 9. KMU Forum Zürcher Oberland, an dem 380 spannende Menschen aus Praxis, Wirtschaft, Politik zusammentrafen und die Gelegenheit zum persönlichen Austausch nutzten. RiAG ist seit Jahren einer der Hauptsponsoren des Anlasses.

Spannender Talk mit Martin Reichle und Andreas Löwenstein

Aus Sicht RiAG war der informative Business-Talk mit Martin Reichle (Unternehmer und Mitinhaber der Reichle Holding AG) sowie Andreas Löwenstein (CEO der Kopter Group AG) eines der Highlights. Der Talk ging dem Thema nach, was die Region Zürcher Oberland so interessant macht, wo Wachstumschancen und die grössten Herausforderungen liegen.

Für Martin Reichle ist es die geniale Symbiose zwischen Arbeit und Wohnen, die diese Region so attraktiv macht, die gute Infrastruktur, die Nähe zu Fachschulen, Schulen und Spitäler. 75‘000 Arbeitsplätze bietet die Region. Dafür, dass es noch mehr werden, setzt er sich in der Standortförderung Zürcher Oberland ein.

Der Entscheid für die Wahl von Wetzikon als Firmensitz bei der Kopter AG fiel etwas pragmatischer, der Firmengründer stammt aus der Region. Andreas Löwenstein sieht allerdings keinen Grund kurz- oder mittelfristig den Standort zu ändern. Die Region bietet alles, was Kopter braucht: die Nähe zum Flughafen, gut ausgebildetes Personal sowie gelebte Werte wie Präzision und Effizienz.

Andreas Löwenstein findet lobende Worte für die effiziente Administration. Die 300 Mitarbeiten bei Kopter stammen aus 21 Nationen. Innert kürzester Zeit könnten diese bei den Schweizer Gemeinden notwendige Anmeldungen erledigen. Herr Löwenstein hat an früheren Standorten im Ausland einen Grossteil seiner Arbeitszeit mit bürokratischen, administrativen Prozessen sowie Verhandlungen mit Gewerkschaften verbracht. Hier kann er dagegen seine Zeit für Innovationen nutzen und sich auf wertschöpfende Tätigkeiten fokussieren.

Herausforderungen für die Region

Eine der grössten Herausforderungen sieht Martin Reichle in der Frage der Bodennutzung. In den letzten Jahren wurde bei Bautätigkeiten zu sehr auf das Wohnen fokussiert und viele ehemalige Industrie- und Gewerbezonen umgezont. Sollen zukünftig neue und spannende Arbeitsplätze im Zürcher Oberland angesiedelt werden, braucht es Bauland für die Industrie. Auch der politische Prozess geht für den Unternehmer tendenziell zu langsam. Als Beispiel nennt Herr Reichle die Oberlandautobahn, über die seit Jahrzehnten diskutiert und gestritten wird. Zukünftig werden zudem Highspeed Datenanschlüsse (> 1Gbit /s) gleich wichtig für die Region sein, wie die Verkehrsanbindung. In diesem Bereich dürfe die Entwicklung nicht verpasst werden.

Auch Andreas Löwenstein sieht Herausforderungen. Nachholbedarf hat die Schweiz vor allem bei spezialisierten Ingenieurausbildungen. Es fehlen viele ausgebildete Spezialisten, so zum Beispiel im Bereich der Flugphysik. Kopter strebt Kooperationen mit der ETHZ und mit der Hochschule für Technik Rapperswil an. Es benötigt zudem eine echte Industriepolitik, damit spezialisierte Schweizer Unternehmen Zugang zu europäischen Forschungszentren zu erhalten.

Einen ausführlichen Rückblick der Veranstaltung finden Sie unter diesem Link.